Stinstedter See
Das Stinstedter Seepoldergebiet in der Börde Lamstedt gehört zu den malerischen Ecken des Cuxlandes.
Das Gewässer ist ein ehemaliger Niedermoorsee, der in der Vergangenheit für den Hochwasserschutz als Rückhaltefläche eingedeicht wurde. Mittlerweile hat es sich zu einem wahren Vogelparadies entwickelt. Hier brüten Kiebitze, der große Brachvogel Rotschenkel, Bekassine und Uferschnepfe. In den Wintermonaten rasten dort zahlreiche Gänse, Kraniche, Schwäne und Enten aller Art, auch Sumpfpflanzen wie Fieberklee und Schwertlilie finden hier einen geeigneten Lebensraum.
Das 133 Hektar umfassende Seepolderareal kann durch den Stinstedter Randkanal über ein sogenanntes Zulaufbauwerk gespeist werden. Um die Wasseroberfläche zu vergrößern, wurde der Wasserspiegel um 30 auf 90 Zentimeter unter Null angehoben. Hierdurch konnte jedoch ein östlich angrenzender Grünlandbereich, der außerhalb des Projektgebietes liegt, nicht mehr ausreichend entwässert werden. Deshalb wurde ein Windschöpfwerk errichtet, das den bisher üblichen Wasserstand im Grünlandbereich sicherstellt.
Mit einer zünftigen Fahrradtour auf dem fünf Kilometer lagen Wander- und Radweg machten sie die Vertreter der beteiligten Institutionen ein Bild von rund 15 Jahren Arbeit.
Von einem besonderen Tag für die Naturschutzstiftung des Landkreises Cuxhaven sprach deren Vorsitzender Klaus Götjen bei der offiziellen Abnahme. „Dies Projekt unterstreicht die erfolgreiche Arbeit unserer Stiftung“.
Die früher intensiv genutzten landwirtschaftlichen Flächen wurden ab dem Jahre 1992 im Zuge des Flurbereinigungsverfahrens Stinstedt von den heutigen Flächeneigentümern, insbesondere von der Naturschutzstiftung und des Landkreises Cuxhaven gekauft bzw. getauscht.
Anschließend wurden die Grundstücke schrittweise nach naturschutzfachlichen Gesichtspunkten und unter Beibehaltung der Wasserrückhaltefunktion extensiviert und aus der landwirtschaftlichen Nutzung genommen. Heute prägen feuchte Grünlandflächen und angestaute Sumpf- und Wasserflächen mit Röhrichten und Erlenbrüchen das Gebiet.
Auf Informationstafel zwei erfährt der Gast Wissenswertes zum Gebiet und zu dessen Flora und Fauna. Von zwei Aussichtstürmen kann die reichhaltige Vogelwelt in dem Überschwemmungsgebiet beobachtet werden.
„Ich denke, dass alle Beteiligten stolz darauf sein können, was hier in den vergangenen eineinhalb Jahrzehnten geschaffen wurde“, führte Samtgemeindebürgermeister Werner Otten aus.
Begeistert zeigte sich auch Werner Rusch, Amtsleiter für Natur- und Artenschutz beim Landkreis Cuxhaven. Sein besonderer Dank galt den früheren Grundstückseigentümern für ihr Verständnis und dem BUND für die großzügige finanzielle Unterstützung.
Lob gab es ebenfalls für das Amt für Landentwicklung Bremerhaven, die Samtgemeinde, Gemeinde Stinstedt sowie für die beteiligten Wasser- und Bodenverbände. „Viel Wissenswertes über das Seepoldergebiet kann einem Flyer entnommen werden, der im Lamstedter Rathaus ausliegt“, sagte Werner Rusch abschließend.